lundi 24 février 2020

10 Hektar innerstädtisches Bauland : für wen?




Das Areal rundum das Stade Josy Barthel wird 10 Hektar Bebauungsfläche freigeben.
Es ist sicherlich begrüssenswert, dass die Stadtverwaltung Urbanisten mit Gestaltungsvorschlägen beauftragt hat. Eine Initiative fordert Bürgerbeteiligung ein.
Hier bietet sich eine einmalige Gelegenheit nahe der Stadtmitte den Herausforderungen der Wohnungsnot und den horrenden Preisen zu begegnen.
Dies führt zwangsläufig zur Frage für wen die öffentliche Hand hier bauen wird. Diese Vorgaben sind im besten Sinne des Wortes politischer Natur.
Sozialer und erschwinglicher Wohnraum im Mietbereich fehlt an allen Ecken und Enden nicht nur aber in besonderem Masse in der Hauptstadt. Wäre das erwähnte Areal nicht eine Gelegenheit hier ein starkes Zeichen zu setzen?

Dichtes innerstädtisches Wohnen sollte angesagt sein, Tennisfelder erübrigen sich hier. Im« Quartier Hein » auf Kirchberg sind auf ein paar knappen Hektar 10 Wohntürme und eine Wohnwand  von jeweils 8 bis 12 Stockwerken angesiedelt ohne dass sich jemand daran stört. Auch öffentliche Bauträger sollten möglichst viel (Wohnraum in guter Qualität erstellen.

Nur zur Erinnerung: laut Wohnungsgesetz vom 25. Februar 1979 zahlt  der Staat den Gemeinden 75 % für den Bau oder den Erwerb von Wohnungen, welche nach sozialen Kriterien an Kleinverdiener, kinderreiche Familien, ältere oder behinderte Menschen vermietet werden.  

Wollen wir zusammen träumen? Die Stadt nimmt einen kleinen Teil ihrer 700 Millionen Euro Reserve in die Hand, sagen wir mal 100 Millionen und investiert diese an der Arloner Strasse. Von der Regierung bekäme die Stadt 300 Millionen Zuschuss. Wäre ein guter Deal, nicht wahr ?
Nun kann man nicht unbedingt soviel Radikalität erwarten von einer Stadtführung, welche auf sehr schmaler Demokratiekante fährt bei zwei Drittel demokratisch unmündigen Einwohnern.

Schon sind Stimmen zu verhören, man müsse ein Ghetto verhindern, soziale Mischung sei wichtig. Ja, soziale Mischung ist wichtig nicht nur auf den 10 Hektaren und sind mit dem umliegenden Belair gegeben. Zu einer durchmischten Wohnbevölkerung könnten nach Einkommen gestaffelte Mieten - wie zB beim Fonds de Logement  üblich- beitragen und die 300 Millionen Euro Polster es auch elektoral erträglich machen.

Die kürzlich von der CSV angestossene Armutsdebatte - welche von Seiten der Gambiaparteien ausser Verweis auf schon Geleistetes keine Perspektiven aufzeigte - fordert von der Partei des ersten und des Finanzschöffen in der Hauptstadt auch einen Offenbarungseid, zb auf den 10 Hektaren … und anderswo auf dem Gebiet der Stadt.

Serge Kollwelter, Kirchberg 
Leserbrief im Luxemburger Wort  22.02.2020 
 auf knapp 2 Hektar in Kirchberg : ein Dutzend Wohntürme

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